Wir zeigen dir, wie du unmoralische Influencer und Influencer Fraud frühzeitig identifizierst, um dein Marketingbudget wirklich effizient einzusetzen.
In Zeiten der Entwicklung und dem Boom der Influencer Marketing Disziplin im Online Marketing entwickeln sich auch zunehmend unmoralische und fragwürdige Influencer Methoden, die darauf abzielen Unternehmen und Social Media NutzerInnen zu täuschen. Bekannt ist dieses auch unter dem Begriff Influencer Fraud. Hierzu gehören zum Beispiel das Kaufen von Followern oder das künstliche Pushen, beziehungsweise Skalieren von Follower- oder Like-Zahlen durch gezielte Aktionen und Methoden.
Ziel dieser Methoden ist dabei vorrangig entweder das Verbesserern des eigenen Verhandlungsstandpunktes mit Unternehmen im Rahmen von Kooperationen (i.d.R. gilt je höher/ besser die KPIs, desto besser der Verhandlungsstandpunkt/ höher die Vergütung) oder das schlichtweg nach außen hin “besser und “größer” darstellen des eigenen Social Media Kanals, als es dieser in der Realität eigentlich ist. Im Rahmen des Frauds werden zum Beispiel folgende Aktionen getätigt:
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Kaufen von Likes & Shares
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Kaufen von Views, Reach, Impressions
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Kaufen von Followern
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Kaufen von Kommentaren
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Pushen der Followerzahl durch Gewinnspiele
Für Unternehmen, die mit Influencern kooperieren, die auf obig genannte Methoden zurückgreifen, kann dieses fatale Auswirkungen, vor allem im finanziellen Bereich mit sich bringen. Dieses liegt dem zugrunde, dass die Leistungen der InfluencerInnen im Rahmen von Kooperationen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der vorab aufgestellten Prognose, die anhand der vorher gesichteten KPIs aufgestellt wurde, entsprechen wird.
Influencer Marketing Tools können an dieser Stelle helfen, indem diese Auffäligkeiten anzeigen, die darauf hinweisen, dass Influencer sich möglicherweise Follower oder Likes kaufen und wie hoch, beispielsweise der Anteil von diesen gekauften Followern bei entsprechenden Influencern in etwa ist. Doch auch du selbst kannst bereits einen bedeutenden Teil dazu beitragen, Influencer Fraud und unmoralische Methoden zu erkennen, um dein Werbebudget zu schützen.
Wie du Red Flags bei Influencern frühzeitig erkennen kannst:
Klare Zielsetzungen und Werte definieren
Bevor dein Unternehmen sich für eine Influencer Kampagne entscheidet, ist es wichtig, klare Zielsetzungen und Werte festzulegen. Was genau möchtest du mit der Kampagne erreichen? Welche Werte und Botschaften sollen durch den/die InfluencerIn vermittelt werden? Durch eine klare Definition dieser Kriterien kannst du potenzielle Influencer besser einschätzen und mögliche Unstimmigkeiten frühzeitig erkennen.
Sorgfältige Recherche und Überprüfung
Eine gründliche Recherche ist unerlässlich, um potenzielle Influencer zu identifizieren und zu bewerten. Schaue dir nicht nur die Follower-Zahlen der Kanäle an, sondern auch ihre Engagement-Rate. Ist die Engagement-Rate trotz hoher Followerzahl sehr gering? Dieses könnte ein Anzeichen dafür, dass Follower oder Interaktionen gekauft werden/ wurden, da kaum Follower mit dem Content agieren, was darauf schließen lässt, dass es sich bei einem Großteil der Follower um Bots oder Fake-Accounts handelt. Zum anderen besteht die Möglichkeiten, dass gekaufte Likes oder Kommentare von Instagram entfernt wurden, da die Account als Bots erkannt wurden und der Content somit nur noch geringe(re) Anzahlen an Interaktionen aufweist.
Wie das “Verschwinden” von Likes oder besser gesagt das Entfernen von Bot-Accounts aussehen kann, ist der folgenden Grafik zu entnehmen. Der Post einer Influencerin hat hierbei in Zeitraum von knapp einem Monat über 15.000 Likes verloren. Dieses von außen hin zu erkennen, kann sich selbstverständlich schwierig gestalten. An dieser Stelle können jedoch Influencer Marketing Tools helfen, die diese Daten tracken und diese, wie auf der Abbildung zu sehen ist, anzeigen können.
Gekaufte Kommentare können in vielen Fällen schon auf den ersten Blick erkannt werden. Kommentare, die nur oder überwiegend Emojis enthalten, sehr allgemein dem Content gegenüber gehalten sind oder beispielsweise englische Kommentare unter dem Content eines Influencers, der lediglich auf deutsch postet, können Hinwiese auf Fake-Kommentare sein. Mit der Zeit sind Social Media Bots jedoch wesentlich intelligenter geworden, so dass sich gefakte Kommentare auch nicht unmittelbar auf den ersten Blick erkennen lassen müssen. Neben den KPIs sollest du zudem die Zielgruppe der Influencer und vor allem ihren Content analysieren. Prüfe, ob und mit welchen anderen Unternehmen der Influencer bereits zusammengearbeitet hat und wie diese Kooperationen verliefen. Siehe dir Kommentare und Feedback von Followern an, um ein umfassendes Bild zu erhalten und lasse dir von deinem Influencer Marketing Tool das Risiko von dem Kauf von Followern, Likes oder sonstigen Interaktionen anzeigen.
Analyse der Inhalte und Werte
Neben der quantitativen Analyse ist es wichtig, die Inhalte und persönlichen Werte der InfluencerInnen genauer zu betrachten. Gibt es Inhalte, die im Widerspruch zu deinen eigenen Unternehmenswerten stehen könnten? Zum Beispiel Content über Alkohol/ Drogenkonsum? Hatte der Influencer bereist einen Shitstorm? Achte auf mögliche kontroverse Aussagen, unethisches Verhalten oder problematische Inhalte. Dabei ist natürlich ratsam, eine Vielzahl von Beiträgen und Videos zu betrachten, um ein umfassendes Verständnis für den Influencer zu entwickeln. Auch gelöschte Inhalte können hierbei von großer Bedeutung sein. Einige Influencer Marketing Tools, wie zum Beispiel Nindo, zeigen auch gelöschte oder archivierte Inhalte sowie vergangene Shitstorms an, so dass du garantiert einen transparenten Einblick in den Content der InfluencerInnen erhälst.
Wie unser Blogbeitrag aufgezeigt hat, gibt es zahlreiche unmoralische Influencer Methoden, die eingesetzte werden können, um KPIs aufzubessern oder das eigene Image zu schönen. Doch nicht nur künstlich skalierte Interaktionen oder Fake-Follower und nach außen hin einfach erkennbare Methoden können einen spürbar negativen Effekt auf die Kooperationen zwischen Brand und Influencern haben, sondern auch der Aspekt der Non-Persistenz.
Wie nicht persistente Inhalte ( z.B. Inhalte, die auf Social Media von Influencern entfernt oder geändert werden) sich (negativ) auf das Influencer Marketing für Unternehmen auswirken können und worüber Influencer Marketer in den heutigen Zeiten unbedingt ebenfalls Bescheid wissen sollten, erfahrt ihr in unserem Blogartikel über Non-Persistenz im Influencer Marketing.
Hinweis: Aus redaktionellen Gründen wurde in diesem Artikel auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten selbstverständlich gleichermaßen für alle Gender.