Virtuelle Influencer - Sind sie die Zukunft des digitalen Marketings?
Lerne den Trend der virtuellen Social Media Influencer kennen und erfahre, wie digitale Persönlichkeiten die Marketingwelt verändern.
Influencer Marketing ist und bleibt ein dynamisches Feld, das sich ständig weiterentwickelt und verändert. Auch wenn wir dieses Jahr noch an vielen Trends aus dem Jahr 2024 festhalten, kommen einige neue und spannende Bereiche dazu. Marken und Agenturen stehen vor der bekannten Herausforderung, Innovationen zu adaptieren und Strategien zu verfeinern. Basically, the same procedure as every year. Aber lasst uns einen gemeinsamen Blick auf die wichtigsten Trends werfen, die uns in den nächsten 12 Monaten begegnen werden.
2024 war das Jahr, in dem Kampagnen immer datengetriebener wurden, während Authentizität und Transparenz stärker in den Mittelpunkt rückten. Bildlich gesprochen hat man die ersten Kinderkrankheiten von Influencer Marketing und Social Media hinter sich gelassen und kann sich nun auf die Pubertät konzentrieren. Nachdem Social Media anfänglich eine plastische Welt war, die nicht viel mit der Realität zutun hatte und Kampagnen eher auf Bauchgefühl und Fake Followern basierten, als auf echten Daten, hatte man sich 2024 bereits mit den richtigen Strategien bewaffnet. Auch die Audience erkannte inzwischen, was fake und was echt ist und forderte immer mehr realen, (zum Teil wortwörtlich) ungeschminkten Content von den Creators ein.
Unter anderem nahm deswegen auch die Zusammenarbeit mit Micro- und Nano-InfluencerInnen immer weiter zu. Diese InfluencerInnen verfügen oft über engagierte Nischen-Communities und besitzen häufig eine höhere Glaubwürdigkeit als größere Accounts. Deshalb wird sich dieser Trend auch 2025 weiter durchsetzen und mehr Firmen werden verstärkt Kampagnen mit eher kleineren, nischigeren InfluencerInnen umsetzen.
Instagram, TikTok und Youtube konnten ihre dominierende Rolle im Social Media Getümmel weiter ausbauen, während neue Nischen-Plattformen aus dem Erdboden ploppten und kleinere, fokussiertere Zielgruppen ansprachen. Dadurch wird die Auswahl der richtigen Social Media Plattform in diesem Jahr noch spannender und wichtiger!
2024 war außerdem der große Start für die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) im Influencer Marketing. Sie half nicht nur dabei, Kampagnen zu optimieren und vorausschauender zu planen, sie hat auch Datenanalyse-Tools verbessert um gezielter passende InfluencerInnen für Kampagnen auszusuchen. Dieser Trend wird sich auch 2025 weiter ausbauen und verbessern.
Nachhaltigkeit, Eco-Bewusstsein, Ethik und soziale Verantwortung sind schon lange keine Themen mehr, über die ein paar entspannte Dudes am Wochenende philosophierten. Ganz im Gegenteil: sie sind zu einem “must have” im Marketing geworden und entscheiden oft über den Wettbewerbsvorteil einer Brand.
KundInnen bewerten nicht nur das eigentliche Produkt, sondern viel mehr die Werte und Glaubwürdigkeit eines Unternehmens. Dabei spielen InfluencerInnen eine entscheidende Rolle - denn sie müssen die emotionale Verbindung zwischen ihnen, ihrer Zielgruppe, dem Produkt und der Marke aufbauen.
Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie schnell InfluencerInnen und Brands in die Kritik geraten können, wenn die Werte nicht mit denen der KundInnen übereinstimmen: Der auf Twitch tätige Live-Streamer MckyTV kooperiert seit diesem Jahr mit dem Konzern Nestlé und bewirbt dabei speziell das Eigenprodukt Nescafé. Nestlé wird unethisches Verhalten vorgeworfen, unter anderem wegen vermeintlicher Kinderarbeit, Zerstörung des Regenwaldes und Wasser als Handelsware (Quelle: Wikipedia). Durch MckyTVs Zusammenarbeit mit Nestlé geriet der Streamer bei seinen Zuschauern und auch anderen InfluencerInnen in starke Kritik, wodurch seine generelle Glaubwürdigkeit und Moral in Frage gestellt wird.
Eine gelungene Kampagne, die auf Nachhaltigkeit setzt, kann allerdings nicht nur die Markenloyalität stärken, sondern auch eine höhere Zahlungsbereitschaft bei KundInnen auslösen. So zeigt beispielsweise die Studie Global Sustainability aus dem Jahr 2021 von Simon-Kucher, dass ca. jeder Dritte bereit ist, mehr Geld für ein Produkt auszugeben, wenn dieses, und das Unternehmen dahinter, mit den Werten des Kunden übereinstimmt.
Ein weiterer Vorteil nachhaltiger Kampagnen: Sie sind langfristig angelegt. Während schnelle, aufmerksamkeitsstarke Aktionen oft verpuffen, bauen verantwortungsbewusste Botschaften eine dauerhafte Bindung auf. Marken, die Nachhaltigkeit glaubwürdig in ihre DNA integrieren, werden nicht nur relevanter, sondern sichern sich auch einen Platz im Herzen ihrer Kund*innen.
Die Themen Vertrauen und Authentizität gehen Hand in Hand mit Themen wie Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Die Werte, für die man selbst oder der Influencer einstehen, müssen ehrlich und glaubwürdig vermittelt werden.
Social Media ist vor allem durch perfekt inszenierte Inhalte bekannt und genau deshalb suchen Menschen immer mehr nach Authentizität. Das Bedürfnis nach “echten” Gesichtern und ungeschönten Einblicken ist größer denn je (paradoxer Weise erleben wir 2025 auch einen Hype bei virtuellen Influencern, doch dazu später mehr).
Wie oben bereits dargestellt, kaufen Menschen nicht nur Produkte, sondern Geschichten. Wenn eine Influencerin ein Produkt bewirbt, das sie tatsächlich nutzt und schätzt, wird das von der Community als ehrlich wahrgenommen. Das Vertrauen in die Marke steigt – und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielgruppe das Produkt kauft. Deshalb werden auch langfristige Kooperationen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Je häufiger ein Influencer ein Produkt verwendet und erwähnt, desto glaubwürdiger ist es, dass er wirklich von dem Produkt überzeugt ist.
Eine große Rolle wird auch UGC (User Generated Content) in Zusammenarbeit mit InfluencerInnen spielen. Im Gegensatz zu hochglanz-Werbebeiträgen wirken diese Inhalte spontaner und ehrlicher. Transparenz spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle. Klare Kennzeichnung von Kooperationen, ehrliche Bewertungen und der Verzicht auf irreführende Botschaften schaffen eine Vertrauensbasis, die langfristig stabil bleibt. Für Unternehmen bedeutet das: Weniger Streuverluste, stärkere Kundenbindung und eine höhere Conversion-Rate.
Während einmalige Kooperationen in der Vergangenheit durchaus Erfolge brachten, wird 2025 das Jahr der langfristigen Partnerschaften. Marken erkennen zunehmend den Wert einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit InfluencerInnen, die sich zu echten und authentischen MarkenbotschaftlerInnen entwickeln können.
Im Grunde genommen sind langfristige Partnerschaften die logische Entwicklung aus dem Bedürfnis nach Authentizität, Transparenz und Ehrlichkeit. Sie schaffen Konsistenz und Verlässlichkeit. Bei InfluencerInnen, die regelmäßig (und oft beiläufig) das Produkt einer Marke konsumieren oder verwenden, wird die Kooperation von der Zielgruppe nicht als reine Werbung angesehen, sondern als authentische Verbindung.
Ein weiterer großer Vorteil von langfristigen Partnerschaften ist die Möglichkeit, diese strategisch zu optimieren und leichter zu planen. Brands können zusammen mit InfluencerInnen testen, was bei der Zielgruppe gut oder schlecht ankommt und dementsprechend reagieren und die Kampagne anpassen. Außerdem können die Insights und Erfahrungen eines Influencers stärker in die strategischen Prozesse einfließen. Auch dies ist eine spannende Entwicklung 2025, auf die wir etwas später noch näher eingehen.
Entgegen dem großen Wunsch nach mehr Realness und Authentizität, setzt sich auch ein weiterer, bereits bekannter, Trend in diesem Jahr durch: virtuelle InfluencerInnen und KI-generierte Creator. Schon 2015 waren wir fasziniert von den virtuellen Gesichtern - so setzte beispielsweise Louis Vuitton die Videospiel Heldin Lightning aus Final Fantasy XIII ein um die damalige Mode Kollektion zu bewerben.
(Bildquelle: Moviepilot)
Zu Beginn diesen Jahres sorgte Adidas mit dessen “Floral” Kampagne für (positive) Aufregung. Die Kampagne bestand zu 100% aus Produkten, die es nicht gibt und Gesichtern, die nicht existieren. Die Werbung ging viral und Menschen wollten die einzelnen Kleidungsstücke (die es ja in Wirklichkeit nicht gibt) erwerben.
(Bildquelle: Rabbithole)
Auch virtuelle InfluencerInnen wie “Lil Miquela” oder “Noonoouri” haben bewiesen, dass digital erschaffende Persönlichkeiten eine Bindung zu ihrer Community aufbauen können. Sie sind rund um die Uhr verfügbar, verursachen keine Skandale und können perfekt an die Markenbotschaft angepasst werden. Für Brands, die sich maximale Kontrolle über ihre Kampagnen wünschen, klingen diese virtuellen InfluencerInnen nach dem Jackpot.
Aber genau hier liegt auch die Herausforderung: virtuelle InfluencerInnen können schnell als unpersönlich oder künstlich wahrgenommen werden. Die Faszination liegt darin, dass diese InfluencerInnen nahezu perfekt wirken aber trotzdem menschlich. Als Betrachter ist man sich einfach nicht zu 100% sicher, ob es sich um eine AI oder eine echte Person handelt. Und genau das macht den Reiz aus.
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen virtuellen InfluencerInnen Kampagne liegt also darin, sie in einen Kontext zu setzen, der ihre Stärken zum Vorschein bringt ohne ihre menschlichen Aspekte zu verlieren.
Für Brands bieten virtuelle InfluencerInnen spannende Möglichkeiten, neue Zielgruppen zu erreichen: besonders technikaffine Millenials und die Generation Z.
Vor allem kreative Köpfe werden in der virtuellen Welt auf ihre Kosten kommen, denn mit ihr sind Kampagnen möglich, die mit traditionellen Ansätzen kaum umsetzbar wären. Es geht in erster Linie darum, die KundInnen in positiver Art und Weise zu verblüffen und in eine neue, fantasievolle Welt eintauchen zu lassen.
Als Unternehmen sollte man allerdings nicht nur auf AI-Creator setzen, sondern auch weiterhin mit realen InfluencerInnen zusammenarbeiten um eine gute Kombination aus Authentizität und futuristischen Bestrebungen zu bewahren.
Nicht nur im Bereich der virtuellen InfluencerInnen ist das Thema AI relevant, auch bei der Nutzung und individuellen Anpassung von Marketingkampagnen wird KI ein zentraler Faktor für den Erfolg von Brands sein.
KI-Tools ermöglichen es, Zielgruppen noch granularer zu analysieren, Inhalte in Echtzeit anzupassen und gezielt an individuelle Personen auszugeben. Das bedeutet: Kein Werbe-Einheitsbei mehr, sondern personalisierte Kampagnen die exakt auf die Interessen der Zielgruppe abgestimmt sind.
Ein anschauliches Beispiel für datengetriebene Personalisierung ist die “Million Dollar Whopper”-Kampagne von Burger King. Hier konnten KundInnen eigene Burger-Kreationen einreichen, die mithilfe einer KI visuell dargestellt wurden. Die KI erkannte die beliebtesten Kombinationen und half dabei, diese in Marketingmaßnahmen einzubinden.
(Bildquelle: famouscampaigns.com)
2025 werden wir noch mehr Kampagnen sehen, bei denen Inhalte mithilfe von KI in Echtzeit angepasst werden: von personalisierten Anzeigen bis hin zu dynamischen Storylines, die sich je nach Nutzerverhalten verändern. Gleichzeitig müssen Marken sicherstellen, dass die menschliche Komponente nicht verloren geht: KI kann Kampagnen zwar optimieren, aber am wichtigsten ist die emotionale Verbindung zur Zielgruppe.
Datenbasierte Analysen sind längt Standard. Wer sich nur auf sein Bauchgefühl verlässt, riskiert sein Budget in falsche InfluencerInnen oder Kampagnen zu investieren und einen hohen Verlust einzufahren. Mit Predictive Analytics kann man einen ziemlich genauen Blick in die Zukunft werfen. So können Brands mithilfe von KI-gestützten Prognosen bereits vor Kampagnenstart abschätzen, welche InfluencerInnen besten Ergebnisse liefern, welche Postings am meisten Engagement erzeugen und zu welchen Zeiten die Zielgruppen am aktivsten sein werden.
Predictive Analytics gehen dabei über einfache Statistiken weit hinaus. Sie analysieren historische Daten, berücksichtigen aktuelle Entwicklungen und passen Kampagnen dynamisch an neue Gegebenheiten an. So werden Kampagnen nicht nur reaktiv sondern proaktiv gesteuert.
Für Brands hat das effizientere Werbeausgaben zur Folge und ein bessers Verständnis dafür, wie ihre Zielgruppe auf bestimmte Inhalte reagiert.
Live-Streaming-Shopping wird 2025 zu einem festen Bestandteil der Influencer-Marketing-Strategie vieler Marken. In Echtzeit präsentieren InfluencerInnen Produkte, beantworten Fragen und führen ihre Community durch den Kaufprozess. Besonders Plattformen wie TikTok, Instagram und Pinterest treiben diesen Trend voran und schaffen immersive Einkaufserlebnisse.
TikTok schafft mit seiner Zusammenarbeit mit Shopify und Amazon eine Kombination aus Unterhaltung, Interaktivität und direkter Kaufmöglichkeit. Alles an einem Ort, in einer App. Auch Instagram legte hier bereits nach und band direkte Kaufmöglichkeiten erst in Posts, dann auch in Stories und Reels ein.
Während InfluencerInnen das Produkt vorstellen, können NutzerInnen live dabei sein und in Echtzeit Fragen stellen. Um auch hier wieder das Trendthema “Authentizität und Transparenz” aufzugreifen: die NutzerInnen fühlen sich als wesentlicher Bestandteil dieses Erlebnisses. Dadurch sinkt auch die Schwelle zum Kauf und durch die direkte Kaufmöglichkeit in der App sinkt auch die Abbruchrate (wie auch schon in einer Studie von Simon-Kucher hervorging).
Brands profitieren hier nicht nur von höheren Verkaufszahlen, sondern auch von einer engeren Bindung zu ihrer Zielgruppe.
Immer mehr Brands integrieren InfluencerInnen nicht nur in ihre Marketingkampagnen, sondern auch in kreative Entscheidungsprozesse und sogar in die Produktentwicklung. Der Grund dafür liegt klar auf der Hand: Creator haben ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe. Sie interagieren auf einer fast täglichen Basis direkt mit den potentiellen KundInnen der Brand.
Marken profitieren bei diesem Trend an einer stärkeren Bindung zu ihrer Community. Produkte, die in Zusammenarbeit mit InfluencerInnen entwickelt wurden, werden öfter von deren Communities erworben, da bereits ein gemeinsames Interesse besteht und man an dem Wirken des Influencers interessiert ist. Sie werden als authentischer Wahrgenommen und man fühlt sich mit dem Influencer verbundener. Brands, die InfluencerInnen frühzeitig in kreative Prozesse einbinden, profitieren nicht nur von ihrer Expertise, sondern erhalten auch Zugang zu deren Zielgruppe.
Physische Veranstaltungen erleben ein großes Comeback. Marken und InfluencerInnen setzen verstärkt auf persönliche Meet-and-Greets, Workshops und exklusive Pop-Up Events um die Bindung zur Community zu stärken.
Durch persönliche Events wird Vertrauen geschaffen, was online nur schwer reproduzierbar ist. Man fühlt sich seinen InfluencerInnen nah. Für Brands bieten solche Events die Möglichkeit, ihre Produkte direkt vor Ort von InfluencerInnen vorführen und von potentiellen KundInnen testen zu lassen. Durch den emotionalen Kontext, den solche Events bieten können, bleiben die Produkte auch positiv im Kopf der NutzerInnen.
Während neue und verbesserte Technologien wie KI und virtuelle InfluencerInnen immer mehr die Zukunft des Influencer-Marketings prägen, gewinnen bewährte Werte wie Nachhaltigkeit, Authentizität und langfristige Partnerschaften immer mehr an Bedeutung und werden Unverzichtbar. Als Brand ist es wichtig, diese Trends nicht als Gegensätze, sondern als Ergänzung zu betrachen.
2025 werden wir vor allem erfolgreiche Kampagnen von Marken sehen, die es schaffen, Innovation und Menschlichkeit zu kombinieren. Mit einer klugen Strategie und der Bereitschaft, sich an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen, können Unternehmen nicht nur relevante Kampagnen umsetzen, sondern auch langfristige Beziehungen aufbauen. Sowohl mit InfluencerInnen als auch mit KundInnen.
Lerne den Trend der virtuellen Social Media Influencer kennen und erfahre, wie digitale Persönlichkeiten die Marketingwelt verändern.
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